Digitaler Funkverkehr und Datenaustausch

Ziel bis 2037:

  • Erhöhte Flugsicherheit und Effizienz

Zukünftig bietet der digitale Sprechfunk, realisiert durch den LDACS-link (L-band Digital Aeronautical Communications System), eine Erhöhung von Sicherheit und Zuverlässigkeit der Kommunikation zwischen Cockpit und Boden, aber auch unter den Luftraumteilnehmern.

Seine Vorteile ergeben sich aus einer besseren Sprachqualität, einer erhöhten Reichweite, der deutlich verbesserten Kanalnutzung und einer erhöhten Interoperabilität. Der digitale Sprechfunk wird somit die etablierte, aber teilweise schwer verständliche und damit fehleranfällige (1-Weg-)Kommunikation über VHF sowie die bisherige Datenkommunikation über VDL ablösen unter der Voraussetzung, dass die internationale Standardisierung voranschreitet und die regulatorischen Grundlagen setzt.

LDACS basiert auf einem Funkzellensystem, bietet aber eine im Gegensatz zu bisherigen Linksystemen eine deutlich höhere Datenrate und stellt darüber hinaus auch eine Navigationsfunktion über Multilateration (Positionsbestimmung auf Basis mehrerer Funkpeilungen) bereit. Über IP-Interfaces – LDACS unterstützt IPv6 – ist eine effiziente und sichere Verbindung zwischen Luftfahrzeug und Boden verfügbar, über die auch Daten übertragen werden können.

Dies können bspw. Flugplaninformationen, Wetterdaten, Flughafeninformationen, sicherheitsrelevante Nachrichten oder Flugverkehrsmanagementinformationen sein. Zudem werden durch den Datenlink auch die bordseitige Echtzeitdatenintegration aus den Betriebszentralen und ATC sowie neue Betriebskonzepte wie die (zeitbasierte) Selbstseparation, Wirbelschleppenvorhersage und Konfliktlösung unterstützt. Es müssen jedoch noch weitere Forschungsarbeiten im Bereich der Signalverarbeitung, der Netzwerkarchitektur sowie der Integration und Validierung erfolgen. Eine andere Möglichkeit der Daten- und Funkkommunikation bietet die Satellitenkommunikation (SATCOM), welche unabhängig terrestrischer Infrastruktur die Kommunikation und Datenübertragung über große Reichweiten, bspw. über den Ozeanen, ermöglicht. Dafür müssen unter Nutzung innovativer Simulationen neue Protokolle entwickelt und validiert werden, um die Performance des Systems zu optimieren. Weitere Forschungsfelder im Bereich der Satellitenkommunikation umfassen neue Satelliten- und Antennentechnologien (bspw. Phased Array Antennen), die Kompressionsalgorithmen und Übertragungsprotokolle sowie das Datenmanagement und die Cybersicherheit.

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